Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine Heilmethode, die den ganzen Menschen berücksichtigt und nicht nur seine Krankheiten behandelt. Die Bezeichnung Homöopathie stammt von den griechischen Wörtern „
homoios“ (= ähnlich) und „pathos“ (= Krankheit, Leiden). Das Grundgesetz der Homöopathie lautet: „Similia similibus curantur“ d.h. Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt


Behandlung nach individuellen Gesichtspunkten

In der Homöopathie ist jeder Patient eine individuelle Identität. Zwei Patientinnen, die an ein und derselben Krankheit leiden, erhalten unterschiedliche Verschreibungen. Die Natur des Patienten und sein individueller Charakter werden bei der Mittelwahl berücksichtigt. Den besonderen Eigentümlichkeiten, die jeder Patient aufweist, wird grosse Bedeutung beigemessen.


Der Begründer der Homöopathie, Dr. C.F. Samuel Hahnemann

Das Prinzip der Homöopathie war schon dem griechischen Arzt Hippokrates und dem Schweizer Arzt und Alchemisten Paracelsus bekannt. Die Homöopathie als medizinisches System verdankt jedoch ihre Entstehung Dr. C.F. Samuel Hahnemann. Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 in Meissen, Deutschland, geboren. Aus eigenem Antrieb und eigenem Bemühen absolvierte er das Studium der Medizin. Nach kurzer Zeit gab er aber seine Praxis auf, weil er die Prinzipien und Verfahren der traditionellen Medizin seiner Zeit unannehmbar fand. Der sprachgewandte Hahnemann begann, sich seinen Lebensunterhalt mit der Übersetzung medizinischer Bücher zu verdienen. Im Jahre 1790 stiess er während einer Übersetzung der „Materia Medica“ von Dr. Cullen auf die Behauptung, Chinarinde heile Malaria. In einem Selbstversuch nahm er etliche Tage etwas Chinarinde ein und entwickelte alsbald alle Symptome, die bei der Malaria bekannt waren. Die Erfahrung, dass ein Medikament, welches ein bestimmtes Leiden zu heilen vermag, in einem gesunden Organismus die diesem Leiden entsprechenden Krankheitssymptome hervorruft, bildete den Grundstein der Homöopathie.

                                                                            


Lebenskraft

Hahnemann beobachtete, dass jeder lebende Mensch eine Vitalkraft oder Lebensenergie besitzt. Diese ist gewissermassen für das harmonische Zusammenwirken der verschiedenen Organe des Körpers und für die Harmonie von Körper und Geist verantwortlich. Diese Lebenskraft schützt uns vor Krankheit und verleiht uns Immunität. Bei Krankheit äussert sie sich durch Alarmsignale (Symptome) und gibt dadurch zu erkennen, dass sie Hilfe und Verstärkung braucht. Während der homöopathischen Behandlung regen die potenzierten Verdünnungen diese Lebensenergie an, sodass die Selbstheilungskräfte aktiv werden und der Mensch wieder gesund wird.


Potenzierung und Potenzen

Hahnemann entdeckte die Methode des Potenzierens. Durch sehr starke Verdünnung und Verschüttelung wird der Heileffekt der Mittel verstärkt. Je höher die Potenz (und je verdünnter die Materie), desto stärker und tiefer ist die Heilwirkung.

Es gibt verschiedene Potenzierungsarten. Die zwei folgenden werden am meisten gebraucht:
         D-Potenzen = deka, pro Schritt 10 mal verdünnt
         C-Potenzen = centum, pro Schritt 100 mal verdünnt


Fallaufnahme

Bei der Fallaufnahme versucht die Homöopathin, den Menschen in seiner Gesamtheit zu erfassen und zu verstehen. Dafür ist ein längeres Gespräch mit dem Patienten notwendig über sein Befinden, die Symptome, seit wann diese bestehen, den Schmerzcharakter, das soziale Umfeld, die Lebensgewohnheiten, das Essverhalten, die Verdauung, den Schlaf etc. Ebenfalls ist es wichtig, bei der Fallaufnahme nach der Ursache einer Erkrankung, sei es psychischer oder physischer Natur, zu forschen. Im weiteren muss die Homöopathin Bescheid wissen über die Krankheiten und Operationen des Patienten sowie über die familiäre Belastung, d.h. welche Krankheiten bei seinen Verwandten auftreten.
Diese sorgfältige Fallaufnahme führt die Homöopathin zum Konstitutionsmittel des Patienten. Das Konstitutionsmittel stärkt die Lebenskraft (
s.oben) des Patienten, sodass er wieder gesund wird.


Klassische Homöopathie

In der Klassischen Homöopathie werden nur Einzelmittel verabreicht. Nach der Gabe einer Doppeldosis wird möglichst lange gewartet bis zu einer allfälligen Mittelwiederholung oder zu einem Mittelwechsel.  Komplexmittel ( z.B. der Marke Similasan) werden keine verwendet.


Homöopathische Erstverschlimmerung

Eine leichte vorübergehende Verstärkung der körperlichen Symptomatik nach Einnahme eines homöopathischen Heilmittels, insbesondere bei der Behandlung chronischer Leiden, ist möglich. Die Gemütslage des Patienten ist entspannt und aufgehellt. Diese Erstverschlimmerung ist positiv zu werten: der Organismus wird zur Selbstheilung angeregt.